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Donnerstag, 13.11.2025

Kachexie: Forscher:innen sind der Ursache für tödliche Abmagerung bei Krebs auf der Spur

Darstellung einer Krebszelle

Entfernt man ein bestimmtes Signalmolekül aus Krebszellen, verschwindet auch die Kachexie - jene lebensbedrohliche Abmagerung, an der rund ein Fünftel aller Krebs-Patient:innen sterben. Foto: Uni Graz/Midjourney.

Kachexie nennt man den tödlichen Gewichtsverlust bei Krebs. Ein Team rund um die Molekularbiologin Martina Schweiger ist im Rahmen eines vom österreichischen Wissenschaftsfonds FWF finanzierten Projekts einem Signalmolekül auf der Spur, das den fatalen Abmagerungsprozess auslösen könnte.

Der Schauspieler Patrick Swayze und Apple-Gründer Steve Jobs waren prominente Beispiele für eine Erkrankung, an der rund 80 Prozent aller Krebs-Patient:innen leiden: Kachexie, eine lebensbedrohliche Abmagerung, die durch Kalorienzufuhr nicht gestoppt werden kann. „Obwohl ein Fünftel aller Betroffenen nicht am Tumor, sondern an der Kachexie sterben, gibt es aktuell keine Medikamente gegen den Gewichtsverlust“, weiß Martina Schweiger vom Institut für Molekulare Biowissenschaften der Uni Graz. Der Hauptgrund dafür ist, dass die molekularen Mechanismen der Krankheit noch nicht ausreichend geklärt sind. Martina Schweiger und ihre Kolleg:innen sind einem besseren Verständnis nun aber einen großen Schritt näher gekommen. 

Schweiger untersucht in einem vom österreichischen Wissenschaftsfonds FWF geförderten Projekt die molekularen Trigger jener Tumoren, die die Kachexie auslösen. Beim Vergleich zweier Zelllinien entdeckten die Forschenden Signalmoleküle, die ausschließlich von jenen Zellen produziert werden, die den Gewichtsverlust verursachen. „Darunter war Interleukin-6, kurz IL-6. Das ist ein Signalprotein, das die Kommunikation zwischen Zellen steuert. IL-6 bildet zusammen mit einem Rezeptor im Blut einen Komplex, der an verschiedenen Körperzellen andockt und den Abbau von Muskelgewebe verursacht“, erklärt die Wissenschaftlerin. Krebszellen, die kein IL-6 mehr produzierten, lösten den fatalen Prozess nicht mehr aus.

Die Ergebnisse wurden in der Fachzeitschrift Journal of Cachexia, Sarcopenia and Muscle veröffentlicht. Martina Schweiger untersucht im Rahmen des Projekts noch im Detail die exakten molekularen Vorgänge. Ihre Ergebnisse sind aber schon jetzt wegweisend für neue, therapeutische Ansätze in der Behandlung von Krebs.

>> Lesen Sie mehr im scilog-Magazin des FWF

Erstellt von Hanna Gabriel/scilog.fwf.ac.at & Gerhild Leljak

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